Gymnasium am Silberkamp
Die dunkle Vergangenheit des Gefängnisses in Wolfenbüttel

Wir, die Klasse 10d, haben im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit Frau Gefken und Herrn Speer die JVA Wolfenbüttel besucht. Das Besondere an dieser JVA ist, dass ihre Geschichte ein dunkles Kapitel während der Zeit des Nationalsozialismus hat. Die JVA war ein „normales“ Gefängnis bis Hitler und die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen und es zu einem Ort machten, an dem Menschen aus ganz Europa ungerechtfertigt zum Tode verurteilt und getötet wurden. Als wir die JVA betraten, wurde es direkt ruhiger und auch ein wenig düster. Während uns erzählt wurde, wie Menschen hingerichtet wurden – wie zum Beispiel die Frau, die nur Kartoffeln gestohlen hat, weil sie Hunger hatte – waren viele den Tränen nahe. Wir lasen die gefühllosen Berichte der Täter sowie flehende Gnadengesuche und berührende Abschiedsbriefe der Opfer. Auf einmal haben wir die Geschichten der Menschen erlebt, anstatt „nur“ die Zahlen zu hören. Uns wurde klar, was es bedeutet, wenn es keine Rechtssicherheit gibt und man nie sicher sein kann, ob man sich mit seinem Verhalten „irgendwie“ strafbar macht. Wir erfuhren auch von den Tätern, die später in der Bundesrepublik unbehelligt lebten und zum Teil sogar Karriere machten. Hier, an diesem Ort, war das alles geschehen.

Während der Tour durch die JVA und die neue Gedenkstätte kam in mir die Frage auf, warum es solche Gedenkstätten gibt. In erster Linie, um den Opfern zu gedenken, das ist offensichtlich. Aber auch um uns zu ermahnen, Frieden und Demokratie zu bewahren. Die Gedenkstätten erinnern uns daran, was aus Krieg und Diktatur entsteht. Deshalb ist es wichtig, den Opfern zu gedenken und die Mahnmale zu respektieren. Jeder sollte aus der Geschichte lernen, damit sich so ein Geschehen nicht wiederholt.

Leo Karkutsch