Gymnasium am Silberkamp
Flockdown im Lockdown – Nachlese

Was dabei herauskommt, wenn man seinen Religionskurs in der Winterlandschaft auf Kreuzsuche schickt, kann im Folgenden gesehen und gelesen werden.

Der Auftrag lautete:

Mache einen Spaziergang durch den Schnee. Achte dabei bitte auf Kreuzzeichen. Das können Straßenschilder, Ritzen, Äste, Wege im Schnee sein, die du zufällig entdeckst oder bewusst herstellst. Fotografiere mindestens drei deiner Funde und formuliere zu einem deiner Fotos einen Gedankentext.

Die Ergebnisse sind sehens- und lesenswert. Viel Spaß dabei!

Sabine Freye

Auf dem Bild sehe ich mehrere Baumstämme, die durch einen langen horizontalen Ast viele,
aneinandergereihte Kreuze ergeben. Mit dem Kreuzessymbol verbinde ich Jesus Christus, sowie den
Tod und die Auferstehung. Wenn ich es sehe, assoziiere ich es automatisch mit dem christlichen
Glauben. Die Verbundenheit der Kreuze steht für mich in Beziehung dazu, wie der Glaube Menschen
verbinden kann, aber gleichzeitig zu Zwiespalt und Disparität führt.

Beim Betrachten des Bildes fühle ich mich von der Welt hinter dem langen Ast abgegrenzt, da er wie
eine Barrikade auf mich wirkt. Er verhindert mir somit den Zutritt zu einer Welt, die dem Anschein
nach freier und grenzenloser ist. Das selbe eingeengte Gefühle verspürt man von Zeit zu Zeit auch
während der Quarantäne, wenn man über die verlockenden Aktivitäten und Möglichkeiten
außerhalb der eigenen vier Wände nachdenkt.

Auch wenn ich hinter den grundlegenden Werten (z.B. Nächstenliebe, Vergebung, Vertrauen etc.)
des christlichen Glaubens stehe, fühle ich mich teilweise von ihm ausgegrenzt bzw. finde teilweise
keinen Zugang zu ihm. Manche Inhalte, die in der Bibel beschrieben werden, sind nicht mehr
zeitgemäß, wodurch ich mich nur eingeschränkt mit ihnen identifizieren kann und auf mein
alltägliches Leben anwenden kann.