Gymnasium am Silberkamp
Exkursion des Seminarfachs zur Gedenkstätte Deutsche Teilung

Der Kurs des Seminarfachs  „Das Grüne Band“ machte am 22.09.2021 eine Exkursion zur ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn, um sich thematisch weiterzubilden.
In den beiden vergangenen Semestern setzten wir uns intensiv mit den Themen Grünes Band und Teilung Deutschlands auseinander. Das Grüne Band ist ein fast 1400 km langer Naturstreifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Wir erfuhren, dass dort, wo früher Mauern und Schießanlagen waren,  heute mehr als 1.200 gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben. So wuchs in uns der Wunsch, die heutige Gedenkstätte Grenzübergang Helmstedt-Marienborn einmal in der Realität zu sehen, um den geschichtlichen Ereignissen unmittelbar nachspüren zu können.

Am Mittwoch, den 22.09.21, fuhren wir mit Frau Bauer und Frau Riedel Richtung Helmstedt zur Grenzübergangsstelle Marienborn. Bevor wir dort ankamen, trafen wir uns in Hötensleben bei einer ehemaligen Grenzanlage mit unserem Guide. Er zeigte und erklärte uns die Grenzanlage und gab uns viele weitere interessante Informationen. Zu der Zeit, als die Grenzanlage noch aktiv war, lebte unser Guide im Nachbarort als Landwirt. Seine Felder lagen direkt an der Grenze, weshalb es teilweise vorkam, dass er bei seiner Arbeit Grenzsoldaten sehen konnte. Des Weiteren erzählte er uns, dass die Grenzanlage in Hötensleben viel kleiner war als üblich, da beim Bau einer normal großen Grenzanlage ein Teil des Dorfes Hötensleben hätte abgerissen werden müssen.

Nach diesem interessanten Input fuhren wir weiter zur Gedenkstätte Grenzübergang Helmstedt-Marienborn, die etwa 20 Minuten entfernt liegt. Wir besichtigten dort unter anderem die PKW-Garagen, wo Grenzer damals Autos auseinander bauten, um Fluchtversuche aufzudecken. Danach demonstrierte man uns noch den damaligen Vorgang an der Grenzübergangsstelle: Man musste zuerst seinen Pass auf ein Band legen, welches diesen zur Passkontrolle transportierte. Dort wurde entschieden, ob man einreisen durfte oder nicht. Nach einer kurze Mittagspause stieg ein Teil von uns auf den Grenzturm, von wo aus man einen Blick über das ganze Gelände hat. Zum Abschluss machten wir Workshops in Kleingruppen zu den Themen Flucht und Grenzregime. So befassten sich einige Gruppen mit geglückten oder misslungenen Fluchtversuchen und andere zum Beispiel (und rein theoretisch) mit den Splitterminen. Zur Recherche hatten wir die Möglichkeit, uns die Ausstellung vor Ort anzuschauen, welche nochmals einen tieferen Einblick in das Thema ermöglichte. Mit vielen Eindrücken und neuen Erkenntnissen führen wir anschließend wieder zurück nach Peine.

C. Bauer