Gymnasium am Silberkamp
Aprilscherz 2022: Echtzeitmonitoring ersetzt Vertretungsplan

Blau ist sie geworden, die neue Anzeige, die fortan am Gymnasium am Silberkamp den Vertretungsplan ersetzt. Statt des zu vertretenden Unterrichts erhalten Schüler sowie Lehrkräfte einen detaillierten Blick über die Lauf- und Einsatzwege aller Kollegen, Mitarbeiter und Klassen – inklusive möglicher Verspätungen.

„Mit nur einem Blick lässt sich erfassen, wo Verspätungen auftreten – und warum“, erklärt Udo Horstmann, Koordinator für den Stunden- und Vertretungsplan sichtlich begeistert, „dies erspart die Vertretungs- und Stundenplanungsarbeit“. Statt einer umfangreichen Umplanung setzt das Silberkamp fortan auf Information: „Wenn im realen Leben ein Bus oder Zug Verspätung hat oder ausfällt, weiß ein jeder, was zu tun ist. Gleiches gilt fortan bei Ereignissen rund um den Unterricht“, so Horstmann.

Übersichtliche Darstellung

Einen besonderen Schwerpunkt hat das Gymnasium bei der Umsetzung auf Übersichtlichkeit gelegt. Neben den Einsatzzeiten und der Präsentation möglicher Verzögerungen stellt das neue System auch den Grund für unplanmäßige Vorkommnisse dar. Dabei hat das System ein prominentes Vorbild: „Wir haben uns bei der Aufmachung an einem namhaften Zugdienstleister orientiert“, erläutert Schulleiter Simon Speer, „dort herrschte ein breiter Erfahrungsschatz vor, von dem wir sichtlich profitierten“. So finden sich im neuen Echtzeitmonitoringsystem des Silberkamps bekannte mehrsprachige Phrasen wie „heute in Raum B1.21 ++++ at classroom B1.21 today“, „wir bitten um Entschuldigung ++++ we apologise for any inconvenience“ oder „wir wünschen einen angenehmen Unterricht ++++ we wish you pleasant lessons“. „Die Mehrsprachigkeit sowie die geläufige Bedeutung der Aussagen erleichtern allen Schülern und Kollegen den Umstieg auf das neue System“, resümiert Speer.

Technische Herausforderungen

Dennoch bringt jede Neuerung auch Herausforderungen mit sich. So wurde lange an einer technischen Lösung gewerkelt, die die Verspätungen der Lehrkräfte erfasst und in Echtzeit in das System überträgt. Geholfen haben hierbei die Smartphones des Lehrpersonals. Über GPS erfasst das System, ob sich die Lehrkraft im richtigen Raum aufhält oder wie lange der Weg zum geplanten Raum noch ist. Das System berechnet dann die zu erwartende Verspätung. „In den ersten Wochen haben wir festgestellt, dass unvorhersehbare Verzögerungen bei den Lehrkräften vor allem beim Kopieren, beim Aufenthalt im Lehrerzimmer oder durch den Gang zur Mensa entstehen“, benennt Speer, „bei der Schülerschaft erweisen sich Oberstufenraum, Bibliothek oder der Pausenhof als Sorgenkinder“. Dass das neue System bereits seine Wirkung entfaltet, lässt sich mit einem kurzen Blick nach Pausen-Ende beobachten. „Viele Kollegen legen einen kurzen Sprint auf dem Weg zum Klassenraum ein, um etwaige Verspätungen wiederreinzuholen“, benennt Horstmann eine positive Entwicklung. Dabei habe man sich mit dem Echtzeitmonitoring am prominenten Vorbild orientiert. „Wie bei der Deutschen Bahn auch zählen wir erst alles ab fünf Minuten als Verspätung in unserer Statistik“.

Dieser Artikel erschien am 1. April – aus gutem Grund!