Einem Rollstuhlfahrer können wir nicht einfach sagen, dass er nur aufstehen müsse, um gehen zu können. Genauso wenig können wir von einem neurodiversen Kind verlangen, sich nur zusammenzureißen, um im Unterricht ein angemessenes Verhalten zu zeigen.
Seit 2022 werden ADHS und Autismus endlich nicht mehr als emotionale oder Verhaltensstörung eingestuft, sondern ist eine natürliche neurologische Variation des menschlichen Lebens. Das bedeutet, dass wir als Schule eine Umgebung und Schulorganisation schaffen müssen, in der wir alle Kinder dabei unterstützen, voll umfänglich am Unterricht teilhaben zu können.
Dies gelingt nur, wenn alle Beteiligten miteinander kommunizieren und aufgeklärt sind. Hier komme ich nun ins Spiel. Mein Name ist Sandra Speda und ich unterrichte inzwischen seit 16 Jahren Kinder und Jugendliche in den Fächern Deutsch und Biologie. Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Neurodiversität und habe bereits zahlreiche Fortbildungen zum Umgang mit Autismus und AD(H)S besucht.
Meine Aufgabe an dieser Schule ist es nicht, zu therapieren, sondern als Sprachrohr, Vermittlerin und Ratgeberin zu fungieren, und zwar für die betroffenen SchülerInnen, ihren Eltern und für die unterrichtenden KollegInnen. Gemeinsam können wir herausfinden, welche Umstände in der Schule als störend hinsichtlich der Konzentration empfunden werden, und erarbeiten, welche Möglichkeiten es gibt, diese Störfaktoren abzustellen. Da jedes Kind anders ist und andere Bedürfnisse hat, gibt es leider aber kein Patentrezept!
Eine offizielle Sprechstunde habe ich nicht, bin aber jederzeit für Schüler und Eltern per Mail erreichbar, sodass wir einen passenden Termin ausmachen können, um in Ruhe und abseits des Schulalltags ins Gespräch zu kommen.